Umgang mit Kälte
KörperIntelligenz vs. Wim Hof-Methode Annahme vs. Leistung
Der feine Unterschied
Viele von euch kennen sicher die beeindruckende Wim Hof-Methode. Sie nutzt kraftvolle, aktive Atemtechniken, um den Körper physiologisch zu beeinflussen und die Kälte regelrecht zu „meistern“. Es ist ein Weg der Willenskraft und mentalen Stärke, bei dem man lernt, die eigenen Grenzen zu verschieben – ein sehr aktiver, leistungsorientierter Ansatz.
Unser Ansatz der Körperintelligenz geht einen bewusst anderen, direkteren und sanfteren Weg. Hier geht es weniger um das „Bezwingen“ der Kälte, sondern um ein tiefes Annehmen und Hinein-Entspannen in den Moment. Wir verändern nicht primär den Körper durch aktive Techniken, sondern unsere Beziehung und Haltung zu Empfindung und Gedanken.
Man könnte sagen: Statt mit Willenskraft eine Tür aufzubrechen (Wim Hof), lernen wir bei der Körperintelligenz, den passenden Schlüssel in uns zu finden und die Tür sanft zu öffnen. Beides sind valide Wege, doch unser Fokus liegt auf sich spüren, Annahme und Vertrauen.
Dein Weg zu mehr Wärme und Präsenz: Die Körperintelligenz-“Übung“
Wenn du das nächste Mal mit Kälte in Kontakt kommst und diesen sanften Weg probieren möchtest, versuche Folgendes:
1. Annahme statt Widerstand
Fühle die Kälte bewusst und neugierig, ohne einen Widerstand aufzubauen. Sage dir innerlich: „Okay, die Kälte ist da. Ich kann das jetzt nicht ändern. Aber mein Körperkern ist 37°C warm.“ Lenke deine Aufmerksamkeit nun gezielt auf die warmen Stellen in deinem Körper – vielleicht deine Brust, deinen Bauch oder den warmen Ausatem.
2. Entspannung statt Verkrampfung
Entscheide dich innerlich die Stellen im Körper zu entspannen die sich sonst bei Kälte automatisch anspannen: die Schultern, den Kiefer, den Nacken, die Hände. Lass sie locker und kehre mit deiner Aufmerksamkeit immer wieder zu den warmen Stellen und deinem Ausatem zurück. Oder wenn du kannst, spüre dich und deinen Körper gesamt.
3. Beobachtung statt Bewertung
Der Gedanke „Aber es ist doch eiskalt!“ wird wahrscheinlich wiederkommen. Das ist völlig in Ordnung. Anstatt ihm zu glauben und dich wieder zu verspannen, beobachte ihn nur. Lächle ihm innerlich zu, denke das ist ja interessant und kehre dann zu Schritt 1 und 2 zurück und spüre.
4. Vertrauen statt Angst
Vertraue auf die Weisheit deines Körpers. Er ist ein Meister darin, seine Kerntemperatur zu halten. Gib ihm die Chance, seine Arbeit in einem entspannten Zustand zu tun, anstatt mit Anspannung gegen ihn zu arbeiten.
Die Lektion hinter der Kälte: Zurück ins Hier und Jetzt
Jede Bewertung katapultiert dich gedanklich aus dem Moment heraus. Die Kälte selbst existiert und die unbewusste oder erlernte Angst zu erfrieren oder krank zu werden auch. Aber nur im Hier und Jetzt indem du alles annimmst und dich hinein entspannst, holst du dich aus dem Kopfkino zurück in deinen Körper und seine Energie.
Nutze diese intensive Empfindung als einen kraftvollen Anker, um dich selbst mal so richtig zu fühlen.
Probiere das gern auch unter einer kalten Dusche aus.
Ich wünsche dir viel Spaß und spannende Erkenntnisse bei diesem kleinen Experiment! Wie hat sich der Ansatz über die Körperintelligenz für dich angefühlt? Ich freue mich wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst!
Herzlichst Frank