Die weibliche und männliche Art die Realität zu gestalten.

​Nach vielen Jahren ohne Auszeit gönnten wir uns dieses Jahr gleich zwei Strandurlaube. Der zweite sollte uns nach Ibiza führen, zusammen mit Max, der die Insel seit seiner Kindheit kennt. Unser Start in Deutschland im September war ein wenig holprig: verspätet und unter einem grauen, wolkenverhangenen Himmel. ​Schon im Flieger zeigten uns Mitreisende auf ihren Handybildschirmen Live-Aufnahmen aus Ibiza. Der Schock, keine Sonne, sondern starker Regen und Überschwemmungen. "Na, mal sehen, wie es wird, wenn wir landen," dachte ich und blieb entspannt. ​In Ibiza angekommen – oder besser gesagt, gewässert – goss es "Hunde und Katzen". Ich hatte gehört, dass es hier viele Katzen geben soll. Ich mag Katzen . Wir stiegen aus dem Flugzeug und waren sofort von oben bis unten klatschnass. Ich blieb gelassen: "Eine kleine Erfrischung nach so einem Flug kann nicht schaden." ​Als Nächstes ging es durch das Flughafengebäude, wo das Wasser stellenweise schon von der Decke tropfte, zum Taxistand. Dort bot sich ein folgendes Bild, kaum ein Taxi in Sicht und eine riesige Menschenschlange, die sich über die gesamte Länge des Flughafengebäudes zog. Als korrekte Deutsche reihten wir uns natürlich ganz hinten ein. ​Da standen wir nun, noch nicht richtig angekommen, gefühlt etwas Orientierungslos und durchgeweicht. Wir suchten fieberhaft nach einer Lösung, um nicht stundenlang warten zu müssen. Schon drängelte sich die erste Reisegruppe von vorne in die Schlange. "Super," dachte ich. "Wenn das so weitergeht, sitzen wir hier stundenlang fest, während der Regen strömt und noch mehr Flugzeuge mit Vordränglern ankommen." ​

Ich beobachtete meine Gedanken... Interessant, dachte ich, jetzt bin ich nicht mehr so gelassen. Auch Petra und Max, sowie die anderen Wartenden, sahen nicht entspannt aus. Nachdem wir alle logischen Möglichkeiten durchgespielt hatten, um schneller zu unserem Ferienhaus zu kommen, schlug Petra vor: "Lass uns doch mal anders damit umgehen... Eine Offene Frage...Wie kann das jetzt leicht gehen?" ​Es tat sich nichts. Die Schlange bewegte sich kaum, es kamen keine Taxis, kein Bus, kein Raumschiff, nichts, was helfen würde. Die mentale und körperliche Spannung stieg, ich wurde nervös, die Gedanken kreisten. ​Okay, jetzt hilft nur noch Annahme. ​Petra schlug vor, eine "Kugel" zu machen und leitete uns durch diesen Prozess. (Die Kugel ist eine Technik aus der Kreativen Realitätsgestaltung, mit der wir unsere Wahrnehmung durch Energie verändern und so neue Möglichkeiten im Leben kreieren können.) Ich war jedoch so zappelig, dass bei mir keine „gute Kugel“ entstehen konnte. Ich beschloss.: Zuerst muss die körperliche Spannung abfließen. ​Gesagt, getan. Ich atmete tief durch und zentrierte mich, mein Energiefeld fühlte sich wieder ganz an. Doch der Bewegungsimpuls blieb. Es tauchte ein klarer Gedanke auf: "Jetzt geht es ums Tun." ​Ich sagte Max und Petra, dass ich mir die Beine vertreten und die Situation etwas genauer ansehen würde. Ich stapfte durch den Regen los und lief wie automatisch zu den Ständen, an denen Besucher von ihren Angehörigen oder privaten Fahrern abgeholt wurden. ​DAS ist die Lösung, blitzte es auf. Sprich die Fahrer an, die gerade Leute abliefern – sie können uns mitnehmen! Gedacht, getan. Ich sah mich, wie ich die Fremden in einem wilden Mix aus Englisch, Deutsch, Spanisch und Körpersprache fragte, ob sie uns mitnehmen könnten. ​Beim dritten Versuch klappte es! Der Fahrer hieß Roche. Er fuhr uns, tapfer durch die Überschwemmungen und den anhaltenden Regen, zu unserem Ferienhaus. Im Auto erfuhr ich von Petra, dass auch ihre Kreation funktioniert hatte: Von selbst waren private Fahrer auf die Menschenschlange am Flughafen zugekommen und hatten gegen Bezahlung eine Mitfahrgelegenheit angeboten.

Max sagte noch es war interessant anzusehen wie Petra ganz weiblich und Empfangend und Frank ganz männlich durch Tun aus der Präsenz damit umgegangen sind.

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Umgang mit Kälte